Dankbarkeit
Impuls zum Thema "Dankbarkeit"
von Dr. Alexander Poraj, spirituelle Leitung Benediktushof
„Nicht die Glücklichen sind dankbar.
Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“
Francis Bacon
Wie oft wurden wir in unserem Leben dazu aufgefordert „dankbar“ zu sein? Wahrscheinlich sehr oft.
Unsere Eltern forderten Dankbarkeit von uns ein. Unsere Partner und die meisten Arbeitgeber ebenso. In dem Augenblick also, in dem jemand von uns Dankbarkeit einfordert, was genau geschieht dann mit uns? Normalerweise schämen wir uns. Mal mehr, mal weniger natürlich, aber die Scham ist ein Zeichen dafür, dass wir uns ertappt fühlen, etwas übersehen zu haben. Was könnte es sein?
Konventionell gedacht gibt es natürlich eine ganze Reihe von Ereignissen, für die wir nahezu ständig dankbar sein müssten, aus dem einfachen Grund, weil wir nicht in der Lage sind, das Allermeiste von dem, was wir zum Leben brauchen, allein herzustellen oder zu bewerkstelligen. Dafür aber gibt es das Zauberwort „Dankeschön“ und dieses verwenden wir nun wirklich recht häufig, auch wenn es Steigerungspotential gibt.
Dankbarkeit aber, auch wenn sie mit dem Dankeschön-Sagen verwandt zu sein scheint, möchte meiner Ansicht nach noch auf einen anderen Aspekt unseres Lebens verweisen. Welcher ist es?
Dankbarkeit ist kein "sich bedanken". Dankbarkeit ist eine grundsätzliche Lebenshaltung. Mehr noch: Dankbarkeit ist die Art und Weise, wie wir das Leben verkörpern und das auch dann, wenn uns dabei keiner zusieht.
Also ereignet sich Dankbarkeit spürbar dann, wenn wir den Augenblick ganz verkörpern und zwar aus Lust, Interesse und Freude an ihm selbst. Damit ist schon erklärt, weswegen wir so selten dankbar sind.
Wir sind es nicht, weil uns der gegenwärtige Augenblick schlichtweg nicht passt. Mit anderen Worten: wir sind wählerisch und das in einem so hohen und unbewussten Maße, dass wir uns für den seltenen Ausnahmefall der lustvollen Verkörperung des Augenblickes "Dankbarkeit" als ein ganz besonderes, ja anspruchsvolles Extrawort erdacht haben. Dies macht uns jedoch die ganze Angelegenheit nur noch schwerer, weil es uns - wie bereits angedeutet - mit Schuld und Scham in Verbindung bringt. Und solange das der Fall ist, verkörpern wir Ablehnung, Schutz, oder eine allgemein wahrnehmbare Dosis an körperlich-geistiger Abwesenheit.
Dankbarkeit ist also der unmittelbare Ausdruck unseres ganzen Wesens, der sich immer dann voll entfaltet, wenn wir das Leben Augenblick für Augenblick verkörpern. Wir verkörpern ihn also nicht wirklich, wenn sich genau das ereignet, was wir uns erhofft oder vorgestellt haben. Dann sind wir eher zufrieden, ja sogar selbstzufrieden, was einen besonderen Aspekt der Selbstbezogenheit zu Tage bringt und interessanterweise kaum ansteckend auf andere wirkt.
Dankbarkeit ist der lebendig-lustvolle Ausdruck des Lebens selbst. In ihm selbst lebt und erlebt sich das Leben, was zunächst mit der Erfüllung von Wünschen und Vorstellungen eben kaum etwas zu tun hat. Das ist auch der Grund, weswegen in dem Wort „graziös“ die Dankbarkeit schlummert, und zwar im unmittelbar gelebten Ausdruck.
Und warum schreibe ich es gerade jetzt im Dezember, wo Weihnachten vor der Tür steht?
Weil Weihnacht das Fest der Geburt und damit das Fest der Verkörperung, ja der Fleischwerdung des Lebens ist. An Weihnachten feiert sich das Leben selbst. Hoffentlich sind wir wenigstens an diesen Tagen dabei.
In diesem Sinne seid alle weihnachtlich gegrüßt
Euer Alexander
Die Lehren von Bhagavan Sri Ramana Maharshi
Wer bin Ich? Dies ist die allumfassende Fragestellung und in seiner Tiefe nicht durch unseren Verstand zu verstehen.
Diese Fragestellung ist die Essenz der Lehre von Sri Raman Maharshi.
Hier gibt es das kleine Büchlein mit Fragen und Antworten von Maharshi:
D I E L E H R E N von B H A G A V A N SRI RAMANA M A H A R S H I
Ramana Maharshi
(Tamil: ரமண மஹரிஷி; Sanskrit: रामण महर्षि - Maharshi bedeutet „Großer Weiser“, Geburtsname Venkataraman) (*30. Dezember 1879 in Tiruchuli im südindischen Tamil Nadu; † 14. April 1950 in Tiruvannamalai, Indien) war ein indischer Guru.
Ramana Maharshi lebte schweigend, antwortete aber auf Fragen spirituell Interessierter. Er war ein Vertreter des Advaita-Vedanta des 20. Jahrhunderts und empfahl Ratsuchenden, die nach einer Übung fragten, die Methode Atma Vichara, die Ergründung des Selbst auf Grundlage der Frage: „Wer bin ich?“. Dutzende westliche Lehrer berufen sich heute auf ihn und sehen in ihm ein Vorbild.