Morgen, morgen,nur nicht heute?
"Morgen, morgen, nur nicht heute?"
von Alexander Poraj
Zen-Meister und Mitglied der spirituellen Leitung am Benediktushof
"Heute ist die gute alte Zeit von morgen."
(Karl Valentin)
Wie üblich die gute Nachricht zuerst: Unter manchen spirituellen Gruppen herrscht Konsens darüber, dass nur Gegenwart ist. Alles ist genauso wie es ist, jetzt und nur jetzt. Es ist genauso, wie es ist immer frisch, unmittelbar und einmalig. Das „Jetzt“, das „Sosein“, genau dieser Moment, dieser Augenblick, dieser Atemzug oder Schritt, dieser Schrei, diese Träne, dieser Schuss, dieser erhobene Finger oder dieser Schluckauf: alles Gegenwart.
Jetzt die schlechte Nachricht: Mit den meisten spirituellen Praktiken wird die Gegenwart abgelehnt. Warum? Weil Spiritualität sich eben nicht als Gegenwart erleben will, sondern zunächst und unbemerkt als eine wesentlich bessere Alternative zum trüben „Jetzt“. Erst als solche Alternative wird sie als kollektiv akzeptierte Vorstellung zum Ziel der spirituellen Praxis oder Übung erhoben. Nur weil sie besser ist als die Gegenwart, mithin diese verdrängt, ist sie es wert, spirituell genannt zu werden und als ein über alle unvollkommenen gegenwärtigen Zustände erhabenes Ziel aufzutreten.
Es beginnt eher unscheinbar, mit dem Wunsch nach mehr Stille, einem bei-sich-bleiben oder dem Wunsch nach Konzentration auf das Wesentliche. Ab da kennt die spirituelle Wunschliste so gut wie keine Grenzen, zahlreiche Jenseitsvorstellungen und dauerhafte Suprazustände miteingeschlossen. All das wäre nicht weiter störend, gäbe es da nicht das Problem der Umstände, die so dominant und hartnäckig all den spirituellen Vorstellungen im Wege stehen und zwar gegenwärtig im Weg stehen.
Mehr noch: Zu allen Zeiten schien es nicht anders gewesen sein, so dass sich die spirituellen Übungen in den allermeisten Fällen für eine Fortsetzung des üblichen Kampfes des „für“ und „gegen“ entschieden haben, ohne es zu merken. Diese Haltung passiert deswegen die meisten spirituellen Kontrollinstanzen, weil das „Dagegensein“ in der Regel nicht direkt formuliert wird. Es ist aber in jeder „Dafür“-Haltung und -Handlung inbegriffen und verfolgt jeden wie sein eigener Schatten, der niemals aus sich selbst, aber immer nur aus dem gut gemeinten Licht entsteht. Und welcher spirituelle Weg will nicht im strahlenden Licht der Ichlosigkeit, der Liebe und der Erleuchtung enden?
Und weil dieser Schritt so selbstverständlich akzeptiert wie auch umgesetzt wird, merkt man zuweilen ein Leben lang gar nicht, wie aus der Unmittelbarkeit und der Möglichkeit Gegenwart zu vollziehen erneut eine auf eine „bessere“ Zukunft ausgerichtete individuelle und/oder kollektive Übung wird. Der Lichtbildausweis mit der Aufschrift „Spiritualität“ lässt sie in der Regel alle Kontrollschranken ungehindert passieren.
Natürlich ist es leicht nachvollziehbar, weswegen das „Jetzt“ abgelehnt werden soll, ja muss, denn es ist schrecklich, unzumutbar und so schrecklich gewöhnlich und kann unter keinen Umständen als „spirituell“ bezeichnet werden. Warum eigentlich nicht? Etwa deswegen nicht, weil es nicht gegenwärtig ist? Nein, das ist leider nicht der Grund. Das aber wäre, zumindest was Zen angeht, das einzige Argument. Nun aber ist es so, dass wir die Gegenwart ablehnen, weil sie einer vorgestellten und somit einer alternativen Zukunft nicht entspricht. Es ist aber nur unsere vorgestellte Zukunft, welche sich in den Kreationen von „anders“ und „besser“ seit Menschengedenken austobt.
Nun, auch das wäre noch zu verkraften, weil alle diese „Kreationen“ ebenfalls Gegenwart sind. Was denn sonst. Schade ist nur, wie viel Zeit wir dafür verwenden, uns gegen die Gegenwart zu sperren in der beständigen Hoffnung auf eine vorgestellte, bessere individuelle oder gemeinschaftliche Situation.
Ganz gleichgültig aber, wie stark wir die Gegenwart ablehnen und uns an eine vorgestellte bessere Zukunft anlehnen – sie ist, jetzt, immer in voller Blüte und Pracht, auch dann, wenn uns der Duft ihrer gegenwärtigen Komposition mal wieder die Nase rümpfen lässt.
Sie ist genauso, wie sie jetzt ist, und das auch dann, wenn wir aus dem Versteck unseres Rosengartens alles andere nur noch als Unkraut definieren, gegen welches – Gott, sei Dank! - ein spirituelles Kraut gewachsen ist. Das müssen wir nur noch geduldig sähen, um endlich das ernten zu können, was wir uns als gut und richtig vorstellen. Bis dahin gilt es natürlich: jäten soviel das Zeug hält, koste es was es wolle.
Was tun also? Nichts.
Nichts tun ist hier kein Gegensatz zum Aktiv-Sein, sondern ein Dasein in dem und mit dem, was ist. Es fordert Präsenz. Diese wiederum ist so etwas wie die persönlich gefärbte Resonanz auf die erlebte und damit zugelassene Gegenwart. Vielleicht müssen wir die Gegenwart nicht wie ein trotziges Kind hinter uns in einen noch besseren Kindergarten zerren, sondern uns direkt und unmittelbar mit ihr beschäftigen? Ihr manchmal die verrotzte Nase putzen, manchmal im Dreck wühlen lassen, manchmal in Arm nehmen und mitheulen, häufiger mitspielen. – Denn einiges spricht dafür, dass wir nur so am Leben teilnehmen, indem wir es leben.
Eckhart Tolle – Post
Vertrauen bedeutet, dass du nichts falsch machen kannst!
Hier sind wir ständig auf der Suche nach unserem Platz auf dieser Welt und handeln diesen immer wieder neu für uns aus. Manchmal im Vertrauen und im Einklang mit unserem tieferen Sein und manchmal im Widerstand gepaart mit einem Gefühl der Orientierungslosigkeit. Unsere Umwelt wird komplexer und mit jedem Tag entstehen neue Erfahrungsmöglichkeiten und damit verbunden, neue Wege sich in Bezug zu setzen. In einer Welt aus richtig und falsch kann diese Entscheidungsfülle Gefühle der Unsicherheit, Angst und Lähmung auslösen.
Wir versinken in Geschichten über potenzielles Scheitern und fürchten uns davor, das Falsche zu tun. Wir erleben Widerstand in Bezug auf unsere Lebenssituation und handeln nicht im Fluss, nicht im Einklang der natürlichen Bewegungen unseres Lebens. Doch Fakt ist, wir müssen nichts über dieses Leben wissen, um es zu genießen! Und wir müssen auch nicht wissen, wer wir sind, was das richtige für uns ist oder wo wir in 3 Jahren wie sein müssen. Wir können es gar nicht wissen und vielleicht wollen wir es auch gar nicht wissen, weil wir so Spaß daran haben, es herauszufinden.
Am Ende können uns lediglich bewusst machen, dass wir jetzt gerade hier sind und auf dieser Grundlage unsere Entscheidungen treffen. Wenn wir fähig sind, Glück, Vertrauen und Lebensgefühl aus uns und der Gegenwart zu schöpfen, unabhängig unserer Lebenssituation, entsteht ein Freiheitsgefühl, aus der die klare Entscheidung Moment für Moment wie von selbst wachsen darf. Vertrauen ist, wenn wir nichts falsch machen können!
Mal wieder gute Wünsche. Wirklich? Zen-Meister Alexander Poraj
"Mal wieder gute Wünsche. Wirklich?"
von Alexander Poraj
Mitglied der spirituellen Leitung und Zen-Meister der Linie "Leere Wolke"
"Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen."
(Epikur)
Die letzte Dezemberwoche ist traditionell gefüllt mit einer ganzen Reihe von guten Wünschen. Während sich die Weihnachtswünsche auf die Feiertage und deren friedvolles und fröhliches Erleben im Familien- bzw. Freundeskreis zentrieren, werden die Neujahrswünsche viel umfangreicher. Wir übertreffen uns nahezu mit guten und besten Wünschen und scheinen sogar genau zu wissen, was und wie es kommen sollte.
Dagegen ist ja nichts einzuwenden. Oder doch? Ich möchte unsere Aufmerksamkeit mal nicht auf die Inhalte der Wünsche lenken, sondern auf unsere Haltung, denn diese hat es in sich.
Wenn ich also jemandem alles Gute wünsche, dann merken wir es selbst und unser Gegenüber umso mehr, was wir ihm wirklich wünschen. Und dieses „merken“ hängt nicht so sehr vom Inhalt des Gesagten ab, sondern eben von der Haltung, in welcher ich diesen Wunsch ausspreche.
Konkret: Wenn ich dir alles Gute wünsche, dann verkörpert sich der Wunsch eben nicht eines Tages, wenn das, was Du Dir vorstellst in Erfüllung geht, sondern bereits jetzt, indem ich selbst zur Verkörperung des Guten werde, das ich auch Dir wünsche. Das ist nicht nur leicht gesagt, sondern auch wirklich leicht getan, weswegen es zu häufig übersehen wird.
Der Wünschende sollte im Augenblick des Wunsches das „Gute“ verkörpern.
Geht das wirklich ohne Anstrengung? Und wer könnte sich anmaßen wirklich gut, ja perfekt zu sein? Aus meiner Sicht kann der erste Einwand mit einem „ja“ und der Zweite mit dem Wort „jeder“ beantwortet werden.
In der kontemplativen Haltung nämlich, geschieht zunächst nichts anderes, als das EIN-verstanden sein mit dem, was ist. Diese Haltung besteht ja darin, dass wir, selbst für kurze Zeit, endlich mal das Verkörpern, was sich gerade ereignet. Und weil wir eben nicht vom Leben getrennt sind, können wir durchaus sagen, dass sich das Leben selbst von Augenblick zu Augenblick ereignet, mithin verkörpert. So gesehen ist das Leben immer das, was und wie es sich ereignet und zwar auch dann, wenn es unseren Vorstellungen mal wieder nicht entspricht.
Sich diese Einsicht einzugestehen fällt uns immens schwer, denn wir kreieren beständig Erwartungshaltungen an das Leben, meinend, sie sollten doch endlich erfüllt werden. Dabei treten wir immer weniger als Bittsteller auf – sondern zusehends als Fordernde, als Ankläger oder glauben sogar, alles selbst in die Hand nehmen zu müssen, damit es endlich mal so wird, wie wir es für gut und richtig halten, ganz nach dem gängigen Spruch: ein jeder ist seines Glückes Schmied.
Die Bezeichnung „gut“ kommt aber dem Leben unmittelbar zu und bitte nicht verwechseln mit „angenehm“, „passend“ oder ähnlichen netten Adjektiven. Es steht uns nicht zu, über das Leben zu urteilen, weil wir seine unendliche Komplexität wohl niemals werden verstehen können. Und das, was wir glauben zu verstehen, entpuppt sich immer wieder als völlig unzureichend angesichts seiner Größe und Fülle.
Also nochmals: Wie stehst du da, wenn du jemandem Gutes wünschst? Wünschst du lediglich die Erfüllung von Vorstellungen über das Leben, dass es maßgeschneidert sei und Rücksicht nehme auf alle „Wenn“ und „Aber“ deines Gegenübers – von deinen eigenen ganz zu schweigen? Oder aber kannst du selbst, im Augenblick des Wünschens, die offene Präsenz als bereits jetzt gelebtes lebenswertes Leben verkörpern?
Seien wir doch nicht so wählerisch, denn das Leben kennt keine Wiederholungen und jede nicht erlebte Situation, vor allem wenn sie durch leichtsinniges Verdrängen oder Vermeiden von unserem Erleben abgespalten worden ist, kommt verkleidet zurück, wie die ausgeladene „böse“ Fee aus dem Dornröschen-Märchen und piekst uns oder die anderen in dem für uns alle unpassendsten Moment.
Üben wir uns darin, das Leben zu verkörpern, wissend, dass „mehr“ vom Leben immer schon mehr des ganzen Lebens bedeutet. Mehr lachen können beinhaltet sofort die Bereitschaft, dass wir auch unter anderen Umständen mehr weinen werden und umgekehrt. Freude und Trauer gehören ebenfalls zusammen wie alle scheinbaren Gegensätze auch.
Auf den Punkt gebracht: Das gute Leben ist immer schon und immer nur das ganze Leben und dieses findet bereits jetzt statt.
In diesem Sinne wünsche ich Euch ein gutes Neues Jahr!
Wenn es doch nur Dauer gäbe …
"Wenn es doch Dauer gäbe ..."
von Alexander Poraj
Zen-Meister und Mitglied der spirituellen Leitung
"Der Durchschnittsmensch, der nicht weiß, was er mit diesem Leben anfangen soll, wünscht sich ein anderes, das ewig dauern soll."
(Anatole France)
Werden wir gefragt, was für uns das Wichtigste sei, so stehen Familie, Gesundheit, Arbeit, Sicherheit und Frieden ganz oben auf der Liste. Und dagegen ist nichts einzuwenden. Diese Wünsche und Werte, gefolgt von vielfältigen und ganz persönlichen Listen und Gewichtungen beinhalten jedoch einen Wunsch, den wir uns selten bewusst machen. Ich nenne ihn den Wunsch nach Dauer. Auch wenn Sie jetzt den Kopf schütteln und sagen, es ist doch jedem erwachsenem Menschen klar, dass wir und alles andere vergänglich ist, so mag diese Einsicht wohl stimmen, gelebt jedoch wird nahezu täglich das Gegenteil.
Warum ist uns die Dauer – als Wunsch natürlich – viel wichtiger als alle anderen Werte und Wünsche? Weil sie, wenn es sie denn gäbe, allen anderen Wünschen und Werten ihre eigentliche Wertigkeit verliehe. Wie denn das? Wir möchten doch nicht gesund werden, um erneut zu erkranken, einen neuen und besseren Job bekommen, um ihn wieder zu verlieren, oder die Person endlich finden, die wir uns so sehr gewünscht haben, um uns erneut zu trennen. Nein, wir möchten, dass sich alle diese Ziele und Wünsche nicht nur gut anfühlen, sondern von Dauer sind.
So gesehen verfolgen wir immer wieder neue Ziele, und zwar nicht deswegen, weil sie an sich wirklich besser wären, sondern weil wir uns von ihnen Dauer versprechen. Wem wir jedoch die meiste Dauer zubilligen, sind wir selbst. Für uns selbst möchten wir wenn nicht ewiges, so doch ein langes Leben in Anspruch nehmen. Wir leben in der hartnäckigen und gleichzeitig unbewussten Annahme, es gehe mit uns und für uns immer weiter. Denn so lange unsere selbstverständliche Annahme „Es geht weiter“ aufrechterhalten werden kann, wird alles andere als „vergänglich“ angesehen, mit Ausnahme von uns selbst, denn für uns geht es ja weiter. Die anderen werden krank. Ich noch nicht. Und wenn ich krank werde, dann wird es schon gut ausgehen. Genau darin ist die unbewusste Annahme und somit auch der Trugschluss schlechthin versteckt: die Flüchtigkeit und Vergänglichkeit betrifft alle und alles, nur uns selbst am wenigsten. Deswegen haben wir nur dann so große Angst vor „tödlichen“ Krankheiten, Ereignissen wie Kriegen oder Klimawandel, wenn sie uns direkt angehen. Was uns nicht betrifft, macht uns auch nicht betroffen. Und so behaupte ich mal, dass wir uns seltener für ein gutes und gerechtes Gesundheitswesen, Klimaschutzmaßnahmen oder Frieden an sich einsetzen, als vielmehr nur dann, wenn mein Gefühl der persönlichen „Dauer“ spürbar angegriffen wird.
Mit welcher Selbstverständlichkeit hören und lesen wir stündlich Nachrichten von unzähligen Umwälzungen und Bedrohungen, die aber alle – Gott sein Dank – woanders stattfinden, so dass wir sie nahezu angstfrei beim Abendessen oder einem Bierchen schauen können. Wir sind also nur dann betroffen, wenn wir aus unserer Annahme von eigener Dauer und Unversehrtheit herausgerissen werden. Sonst betrifft es ja „nur“ die anderen.
Und so gehen wir täglich mit der Sicherheit ins Bett, in ein paar Stunden wieder aufzuwachen und weiter da zu sein. Mit gleicher Sicherheit vertagen wir vieles auf später und machen uns ständig Sorgen und Gedanken über die Zukunft, als wären wir ganz selbstverständlich dabei. Dabei fällt es uns schwer, auch nur einen einzigen Atemzug auszukosten und in seiner wundersamen Länge dabei zu sein. So groß ist unsere Flüchtigkeit. So klein ist in Wirklichkeit unsere Fähigkeit zur Dauer.
Ist das schlimm? Nein. Neu wäre es aber, wenn wir nicht nur die Flüchtigkeit von allem, sondern vor allem unsere eigene endlich mal zutiefst erleben würden. Erst dann und nur dann ereignet sich Gelassenheit und zwar nicht – wie immer noch häufig angenommen – als eine Eigenschaft unseres Ichs, sondern als das Gelassen-werden oder auch Los-gelassen-werden. Mit dieser Gelassenheit ereignet sich Verschwinden und neu Auferstehen immer nur von Augenblick zu Augenblick. Im Zazen vollzieht es sich von Atemzug zu Atemzug und während dieser sich ereignet und nur so lange, wie er sich ereignet. Eben jetzt. Nur jetzt.
www.benediktushof-holzkirchen.de
Amma Newsletter
Online-Satsang und Meditation mit Swami Shubamritananda Puri
am 21. März 2021 um 18:00 Uhr (in englischer Sprache)
Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass Swami Shubamritananda Puri erneut zugestimmt hat, für uns einen Satsang und eine Meditation anzubieten, um uns in dieser Zeit zu unterstützen.
Der Satsang wird in englischer Sprache abgehalten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wählt euch einfach über den untenstehenden Link ein.
Termin: 21. März 2021, 18:00 Uhr
Link: https://us02web.zoom.us/j/82021511651?pwd=ZWZyUzh6MEI2WnR5bE5PU1hrakw3UT09
Meeting-ID: 820 2151 1651
Passcode: 097472
Wir freuen uns über eine rege Teilnahme!
Veranstalter: Mata Amritanandamayi Math, Indien
Oster-Retreat online mit Swami Shubamritananda Puri - "Führe uns ins Licht"
2. bis 4. April 2021 - auch in deutscher Sprache!
Viele Jahre lang hat Swami Shubamritananda Puri große Oster-Retreats in europäischen Amma-Zentren geleitet. Dieses Jahr wird das Retreat online live aus Amritapuri (Ammas Ashram in Indien) angeboten.
Inhalte des Retreats:
– 3 ganze Tage mit Swamiji
– Satsangs
– Meditationen im Sitzen und im Gehen
– Frage-Antwort-Stunde mit Swamiji auf Zoom
– Yoga
– Bhajans
...
Nach der Anmeldung könnt ihr live teilnehmen oder die Sitzungen noch weiter 7 Tage ansehen. Achtet darauf, das Online-Retreat zu buchen (90 US-Dollar).
Übersetzungen wird es in folgende Sprache geben: Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Japanisch und Russisch.
Weitere Informationen (in englischer Sprache) und Anmeldung hier. (Wenn das Oster-Retreat nicht angezeigt wird, geht für die Anmeldung zuerst auf das 9-Tages-Retreat, dort erscheint dann auch die Option für das Oster-Retreat).
Veranstalter: Mata Amritanandamayi Math, Indien
Ammas Maha Shivaratri-Botschaft auf Youtube
mit deutschen Untertiteln
Klicke auf das Bild, um zu YouTube-Video zu gelangen.
Ammas Maha Shivaratri-Botschaft wurde in deutscher Sprache untertitelt, so dass ihr euch die Rede alle ansehen könnt.
Geduld von Alexander Poraj
Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt
Dietrich Bonhoeffer
Jahrhunderte lang und kulturübergreifend genoss Geduld hohes Ansehen. Das Leben war zyklisch organisiert. Die Jahreszeiten bestimmten den Zyklus und das Leben der Menschen bis in viele Einzelheiten hinein. Die Saat brauchte ihre Zeit aufzugehen wie auch die Früchte zum reifen. Nachrichten zu verschicken oder zu empfangen oder gar selber zu verreisen, war ebenfalls mit Zeitaufwand verbunden. An Ersatz oder Beschleunigung der bekannten Zyklen war einfach nicht zu denken. Nichtdestotrotz war bereits unter diesen, aus heutiger Sicht, sehr langsamen Prozessen die Geduld eine vielgelobte Tugend und keine Selbstverständlichkeit.
Dieser Hinweis macht bereits deutlich, dass die Ursache der Ungeduld weniger von äußeren Umständen abhängig zu sein scheint, dafür umso mehr in uns selbst gesucht werden sollte. Mehr noch: Geduld oder ihr Gegenteil haben vermutlich viel weniger mit der viel kritisierten Geschwindigkeit unseres Lebens zu tun als gemeinhin angenommen. Wann wird also aus dem Alltagsfluss ein Warten und wann gesellt sich zum Warten die berüchtigte Ungeduld? Werden wir ungeduldig, weil die Dinge nicht schnell genug passieren? Auf den ersten Blick sieht es danach aus. Halten wir aber einen Augenblick länger inne und spüren der aufkommenden Unruhe, die wir Ungeduld nennen, in uns nach, dann können wir fast immer feststellen, dass dies eine Reaktion auf die Vorstellung ist, wie es eben sein sollte und leider (noch) nicht ist. Womit wir also nicht klarkommen, ist dieser Impuls, welcher dann den Antrieb mobilisiert, auf Personen, Ereignisse und Dinge derart einzuwirken, dass sie möglichst schnell dem gewünschten, also dem vorgestellten Zustand entsprechen, um uns in ein emotional stabiles, ja sogar angenehmes Gefühl zu versetzen.
Vielleicht wäre dagegen nichts einzuwenden, würden die Personen, Ereignisse und Dinge einfach „mitspielen“ und im Ergebnis ebenfalls stabile Zufriedenheit erreichen. Dem ist aber nicht so. Die meisten Personen, aber auch andere Lebewesen, ja sogar Dinge selbst, wehren sich zum Teil heftig und erfolgreich gegen unsere offensichtliche oder subtil verdeckte Weise der Manipulation, Beanspruchung, Benutzung oder Verfügbarmachung. Bekanntlich dauert selbst eine Erkältung trotz aller eingenommenen Medikamente mindestens eine Woche und ohne diese mindestens sieben Tage. Von unserem Verhalten in der Pandemie ganz zu schweigen.
Anders gesagt: Es fällt einfach immer wieder auf, dass alle Lebewesen, Dinge und Ereignisse ihre Zeit haben und damit nicht nach Belieben von uns gebraucht und benutzt werden können und wollen.
Das bedeutet, dass wir lernen müssen, mit unserer Unruhe und Instabilität umzugehen. Das ist ein wichtiger Moment unserer Zen- oder Kontemplationsübung.
In diesem Zusammenhang fällt mir das Wort „Patient“ ein. Wir bezeichnen damit eine Person, die sich in einer medizinischen Behandlung befindet und auf Genesung wartet.
Interessanterweise kommt das Wort aus dem Lateinischen und von „patientia“, was nichts anderes bedeutet als „Geduld“. Der Patient ist also der Geduldige. Noch anders beschrieben: „Patient-Sein“ ist ein Bewusstseinszustand, welcher sowohl anderen Personen, als auch den Ereignissen ihre eigene Zeit und Geschwindigkeit zugesteht und das auch dann, wenn es uns nicht in den eigenen Kram passt.
So gesehen sollten wir öfters mal „Patient“ sein und nicht nur in der Arztpraxis. Auf jeden Fall auf dem Kissen, während der Zen- oder Kontemplationsübung.
Puja online aus Amritapuri
Quelle: Puja online aus Amritapuri
Die Zeremonie, die in Ammas indischem Ashram durchgeführt wird, ist eine wunderbare Gelegenheit, Altes hinter sich zu lassen und das Herz für alles Gute im neuen Jahr zu öffnen.
Diese Bhagavati Seva Puja kostet 90 Euro und die Dauer beträgt etwa 1,5 Stunden.
Für die Anmeldung bitte eine Mail mit den folgenden Angaben an diese Adresse schicken: AmmasPujas.deutsch@gmail.com
Vorname, Nachname
Geburtsstern (im Jyotish = Vedische Astrologie) oder Geburtsdatum, Ort, Land, genaue Uhrzeit
Vermerk: Bhagavati Seva Puja - Zoom
Email-Adresse
Postadresse
Die Bezahlung läuft über folgendes Konto:
Kontoinhaber: Verein Amrita e.V., Indienhilfe
Bank: Volks- und Raiffeisenbank Neuwied-Linz
IBAN: DE56574601170005205080
BIC: GENODED1NWD
Verwendungszweck: Neujahrspuja des M. A. Math (+ Name der teilnehmenden Person)
Betrag: € 90,-
Nach der gültigen Anmeldung wird euch ein Link für die Teilnahme über Zoom zugesendet. Prasad und Vibhuti (heilige Asche), die man nach einer Puja erhält, werden von Indien aus per Post verschickt.
Die Anmeldung sollte bis spätestens 29.12.2020 erfolgen, da eure Daten nach Amritapuri übermittelt werden müssen. Jeder Teilnehmer wird namentlich während der Puja erwähnt.
Die Einnahmen aus der Puja gehen zu 100 Prozent an Ammas karitative Projekte von Embracing The World.