Wenn Sie Ihrer Voreingenommenheit, Ihres Bedingtseins gewahr werden, wird sich Ihnen Ihr ganzer Bewusstseinsraum erschließen. Bewusstsein ist der Gesamtbereich, in dem sich das Denken abspielt und unsere Beziehungen ihren Bestand haben. Alle Motive, Absichten, Wünsche, Vergnügungen, Ängste, Eingebungen, Sehnsüchte, Hoffnungen, Kümmernisse, Freuden sind in diesem Raum vorhanden. Aber wir haben dieses Bewusstsein in das tätige und das schlafende eingeteilt, in die oberen und unteren Ebenen, das heißt: Alle Gedanken, Gefühle und Tätigkeiten des Tages liegen im Bereich der Oberfläche, und darunter befinden sich das sogenannte Unterbewusstsein, die Dinge, mit denen wir nicht vertraut sind, die sich gelegentlich durch gewisse Zeichen, Eingebungen und Träume ausdrücken.
Wir befassen uns im Allgemeinen nur mit einem kleinen Winkel des Bewusstseins, der den größten Teil unseres Lebens ausmacht.
Wie wir in die übrigen Schichten eindringen können, die wir das Unterbewusstsein nennen, mit all seinen Motiven, Ängsten, seinen rassischen und ererbten Eigenschaften – davon haben wir keine Ahnung. Nun frage ich Sie: Gibt es überhaupt so etwas wie das Unterbewusste? Wir gebrauchen dieses Wort ziemlich bedenkenlos. Wir haben uns damit abgefunden, dass es so etwas gibt, und die Schlagworte und Fachausdrücke der Analytiker sind in die Sprache eingesickert. Aber gibt es so etwas? Und wie kommt es, dass das Unterbewusstsein ebenso trivial und stumpfsinnig ist wie der bewusste Geist – ebenso eng, blindgläubig, voreingenommen, ängstlich und minderwertig.