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Die Weisheit des Körpers

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Impuls zum Thema "Die Weisheit des Körpers"
von Doris Zölls, spirituelle Leitung Benediktushof

„Die Blumen im Frühling - der Mond im Herbst,
Im Sommer die kühle Brise - im Winter der Schnee!
Wenn unnütze Sachen den Geist nicht vernebeln,
ist dies des Menschen glücklichste Jahreszeit!"

Mumon

Betrachte ich die Natur, gerade jetzt im Frühjahr, bin ich zutiefst berührt von ihrer Schönheit. Doch es ist nicht nur die Schönheit, die mich bewegt. Es ist die Weisheit, die in allem zum Ausdruck kommt und mich in Staunen und Ehrfurcht versetzt. Die Bäume verwandeln ihre Kahlheit in ein lichtes Grün, die Blumen blühen auf, die Vögel singen ihre Lieder. Jedes hat seinen wundervollen Verlauf und das alles ohne unser Zutun. Es wirken Kräfte des Entstehens, des Wachsens, aber auch des Vergehens, wie nach einem Plan und doch ist dieser nie starr und so auch nicht vorhersehbar.

Alles ist miteinander verbunden, steht in einer wechselseitigen Abhängigkeit und ist so in ständiger Veränderung. Wir Menschen sind darin eingeschlossen. Unser Körper - und dazu zähle ich auch unseren Geist und unsere Psyche - hat sich über Millionen von Jahren in einer unglaublich komplexen und wunderbaren Weise entwickelt. In ihm wirken dieselben Wachstumskräfte in Übereinstimmung mit seiner Umgebung und seinen Bedingungen. Unendliche Möglichkeiten sind in uns angelegt, vieles schlummert und will geweckt werden. Manchmal sind es bedrängende Umstände, die in uns Fähigkeiten entstehen lassen. Aber in uns lebt auch ein Sehnen, über das Gegebene hinauszuwachsen und Neues zu schaffen.
Denken wir nur an die Musik, die Wissenschaften und vieles mehr. Bei allem gilt: Sind wir in uns verschlossen und klammern wir uns an das Gegebene, zeigt sich uns nichts Neues und was wir nicht üben oder regelmäßig pflegen, kann nicht gedeihen, ja verkümmert sogar.

Auch unser Körper ist wie alles kein festes Gebilde mit einem vorgegebenen Plan. Er verwandelt sich unentwegt, passt sich an oder wehrt ab. Was nicht gebraucht wird, bildet sich zurück, anderes dagegen tritt in Erscheinung und wird durch eine beständige Praxis perfektioniert. In unserem Körper wirkt eine Weisheit. Diese ist keine Macht, die wie mit Geisterhand den Körper und seine Entwicklung von außen oder auch von innen her nach einem festen Schema regelt. Die Weisheit selbst vollzieht sich im Körper.

Lauschen wir unserem Körper, lauschen wir dieser Weisheit. Diese ist nicht individuell, nur auf unseren Körper bezogen. Die Weisheit ist die wahre Natur allen Seins. Sie hat keine feste Struktur. Unentwegt ist sie im Wandel. Es fällt uns Menschen schwer, einer solchen offenen, nicht fest geschriebenen Weisheit zu folgen. Sie können wir nicht fest in Händen halten, wissen nicht, wohin sie mit uns geht. Aus Angst vor der Ungewissheit legen wir auf alles unsere Wünsche, unsere Vorstellungen und Konzepte und wollen damit der Weisheit eine feste Struktur geben. Doch damit entfernen wir uns von ihr. Die Weisheit des Körpers ist die Weisheit des ganzen Kosmos. Wie sollten wir diese fassen können? Sie ist mehr als nur ein Wissen über die Funktionen unseres Körpers. Sie umfasst das Erkennen der Zusammenhänge und Abhängigkeiten und gleichzeitig ihre unentwegte Veränderung.

Mit unserem Denken ist diese Weisheit nicht zu begreifen. Wir brauchen eine andere Ebene des Erkennens. Diese liegt in dem unmittelbaren Erleben des Augenblicks, in dem wir aller Vorstellungen und Konzepte enthoben sind. In einem Augenblick eröffnet unser Körper uns die Weisheit allen Seins. Machen wir sie zu einem Konzept, entschwindet sie uns. Sie ist immer nur in der offenen Haltung erlebbar und nicht in fest geschriebenen Wertevorstellungen.

Benediktushof - Holzkirchen

05/11/2019

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